Die Ära Kreisky : Österreich 1970 bis 1983

Kriechbaumer, Robert, 2004
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0Reservieren
Medienart Buch
ISBN 978-3-205-77262-0
Verfasser Kriechbaumer, Robert Wikipedia
Systematik GE.O - Geschichte Österreich
Verlag Böhlau
Ort Wien
Jahr 2004
Umfang 568 S. : zahlr. Ill.
Altersbeschränkung keine
Sprache Deutsch
Verfasserangabe Robert Kriechbaumer
Fußnote Regal 30
Annotation Der bekannte Historiker beschäftigt sich schwerpunktmäßig aus der Sicht der Opposition mit der Ära Kreisky. Vorangestellt sind umfangreiche Analysen und statistisches Material zur Zeit (Parteien und politisches System, soziale Schichten, Parteipräferenzen etc), die viel zum Verständnis der Epoche beitragen. Die eigentliche Ära Kreisky wird auf rund 120 Seiten treffend erläutert: Die SPÖ als politischer Agenda-Setter, die moderne und liberale Werte verkörperte, sich der Mittelschicht öffnete und Bruno Kreisky als politische Symbolfigur bzw. eine Art Über-Vater: "Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik vermochte ein Bundeskanzler, bewusst wie unbewusst, inszeniert wie habituell, die Sehnsucht der Österreicher - bis weit in die Wählerschichten der Opposition - nach moderater Modernität und verlorener Weltgeltung zu befriedigen" (S. 157). Die Kapitel Wirtschafts- und Finanzpolitik, Verstaatlichte Industrie, Neutralitäts- und Nahostpolitik, Zwentendorf, ORF und Reformen (Strafrecht, Familienreform, Universitätsreform etc). sind nachlesenswert. Breiten Raum nehmen naturgemäß auch die Skandale (Lucona, Noricum, AKH) bzw. der Konflikt Androsch/Kreisky ein. Die eigentliche Stärke des Buches machen Interviews mit Oppositionspolitikern aus. Josef Taus betrachtet im Nachhinein die Ära sehr differenziert und sieht auch vieles positiv. Auch dem viel kritisierten "deficit-spending" kann er aus heutiger Sicht seine Berechtigung für eine gewisse Zeit nicht absprechen, "aber eben nicht immerwährend" (S. 289). Kreisky selbst schätzte er als überzeugten "Roten": "In der Politik muss man wissen, wo man steht und wofür man steht. Beides war bei Kreisky der Fall" (S. 297). Weitere interessante Interviews gibt es mit Alois Mock, Erhard Busek, Sixtus Lanner, Michael Graff, Friedrich Peter, Alexander Götz und Gerd Bacher. Darüber hinaus wird aus den politischen Tagebüchern Herbert Kohlmaiers zitiert und es kommen noch Stellungnahmen von Hannes Androsch und seines Anwaltes Herbert Schachter (Steuersache Androsch) dazu. Alles in allem handelt es sich bei diesem Standardwerk zur jüngsten Zeitgeschichte um eine gelungene Studie. Peter Autengruber
Bemerkung Katalogisat importiert von: onlineKatalogisate (ÖBW)
Exemplare
Ex.nr. Standort
3833 GE.O, Kri

Leserbewertungen

Es liegen noch keine Bewertungen vor. Seien Sie der Erste, der eine Bewertung abgibt.
Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben