Annotation |
Schwarzweißer Blick zurück in das Venedig der Fünfziger Jahre. (KB) 1955, zu Beginn ihrer Karriere, arbeitete Inge Morath an einer Dokumentation für Mary McCarthys Buch "Venice Observer" längere Zeit in Venedig. Nicht an den Monumenten, dem Zusammenspiel von Bauten, Geschichte und Wasser war die Fotografin interessiert. Inge Moraths Blick richtet sich auf den Alltag der Bewohner, auf die Pflastersteine, über die sie jeden Tag gehen - oder im Fall spielender Kinder - springen. Inge Morath erzählt mit ihren ästhetischen Fotografien das Leben der kleinen Leute, der Handwerker, der Alten. Ihre Kamera belauert nicht, sondern hält in Würde Momente fest. Diese Momente nennt Peter Weiermair, Mitherausgeber, in seinem Essay "Gefrorene Wirklichkeit". Karl Markus Gauß geht in seinem Beitrag der Frage nach, warum Venedigbesucher immer dasselbe fotografieren - die Momente der Willfährigkeit, der Beliebigkeit. An der Auswahl der Bilder für "Venezia" arbeitete die 2002 verstorbene Inge Morath noch selber mit. Sie war über das Zustandekommen dieses Fotobandes freudig überrascht . Schwarzweißer Blick zurück. Mit ein bisschen Wehmut ( Seite 87 "Vergessene Schuhe"), Licht und Schatten als Metapher für die Vergänglichkeit. *bn* Liselotte Leikermoser |